ABT ist bereit für zweite Saison der Formel E

ABT Schaeffler Audi Sport hat seine Vorbereitungen abgeschlossen. Nach den letzten offiziellen Testfahrten in Donington werden Autos und Material noch in dieser Woche auf die Reise nach China geschickt.

In 54 Tagen ist es so weit: Die Formel E startet in Peking in ihre zweite Saison. Das Team ABT Schaeffler Audi Sport hat seine Vorbereitungen abgeschlossen. Nach den letzten offiziellen Testfahrten in Donington werden Autos und Material noch in dieser Woche auf die Reise nach China geschickt. Das einzige deutsche Team geht mit einer neuen Technologie, neuen Partnern und einem leicht veränderten Design in der Elektro-Rennserie an den Start.

Die letzten beiden Testtage in Donington Anfang dieser Woche bilden den Abschluss einer langen Vorbereitung, die bereits während der ersten Saison begonnen hatte. Meilensteine waren die Anerkennung als eigener Hersteller durch die FIA im Februar, die Jungfernfahrt des ABT Schaeffler FE01 am 11. Juni in Neuburg und die offizielle Homologation durch die oberste Sporthoheit eine Woche später. Nächster Höhepunkt: Auftakt der zweiten Saison in Peking am Samstag, 17. Oktober 2015.

„Wir haben intensive Monate hinter uns – nicht nur an der Rennstrecke, sondern auch in der Werkstatt, an Prüfständen und vor dem Computer. Danke an unsere Mannschaft für diesen tollen Einsatz“, sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. „Ich habe das Gefühl, dass wir uns bestmöglich auf die neuen Herausforderungen der zweiten Saison vorbereitet haben. Wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, werden wir erst in Peking genau wissen.“

Technik: ABT und Schaeffler entwickeln eigenen Antriebsstrang
Starteten in der Premierensaison der Formel E noch alle Teams mit Einheitsautos, so ist in der Saison 2015/2016 der komplette Antriebsstrang freigegeben. Herzstück ist der Elektromotor, der den Namen „ABT Schaeffler MGU 01“ trägt. Der Schwerpunkt lag hierbei auf einer bestmöglichen Effizienz, hoher Zuverlässigkeit und optimaler Thermik dank veränderter Kühlung. „Der Motor hat ein besseres Drehmoment und einen besseren Wirkungsgrad als der Vorgänger“, sagt Prof. Peter Gutzmer, der die Entwicklungen als Technologie-Vorstand seitens Schaeffler verantwortet.

ABT und Schaeffler entwickelten auch ein neues, zum Motor passendes Getriebe, das von dem renommierten Partner Hewland nach speziellen Vorgaben gefertigt wurde. Es ist steifer und kompakter. Um das Ziel von möglichst wenigen Schaltvorgängen pro Runde zu erreichen, entschieden die Ingenieure sich für eine Variante mit drei Gängen. Optimiert wurde auch das Fahrwerk, das eine höhere Steifigkeit sowie eine verbesserte Kinematik aufweist. Bindeglied zwischen allen Elementen ist die neu entwickelte Software, die für das Zusammenspiel aller Komponenten verantwortlich ist. Ihre Funktionalität zu perfektionieren, war ein Schwerpunkt der Testfahrten.

Partner: Volkswagen ist neuer strategischer Partner
Offensichtlichste Neuerung auf dem ABT Schaeffler FE01 ist das Logo von Volkswagen. Die Marke bringt sich als strategischer Partner des Teams in die Formel E ein. ABT Sportsline und Volkswagen verbindet eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft. Dabei spielten nachhaltige Konzepte eine wichtige Rolle. So ging von 2011 bis 2014 mit dem Scirocco R-Cup und seinen Biogas-Fahrzeugen der umweltschonendste Markenpokal der Welt an den Start. Mit rein elektrischen Modellen, wie dem e-Golf und e-up! sowie Plug-in-Hybriden wie dem Golf GTE und Passat GTE, verfügt Volkswagen über die größte Produktpalette mit elektrifizierten Antrieben.

Während Volkswagen neu an Bord ist und Schaeffler vom Sponsor zum Technologiepartner wird, kann das Team weiter auf alle bedeutenden Partner der Premierensaison zählen. Die Deutsche Post (Daniel Abt) und DHL (Lucas di Grassi) teilen sich wie im Vorjahr Front- und Heckflügel sowie Seitenkästen. Würth Elektronik ist ebenso weiter mit dabei wie die Brauerei Warsteiner und der Deutsche Pokalsieger VfL Wolfsburg. Alle Teammitglieder tragen Sonnenbrillen der Marke TITANflex.

„Die Formel E war für alle unsere Partner ein großes Abenteuer, das niemand so ganz genau einschätzen konnte. Trotzdem haben uns alle von der ersten Stunde an unterstützt – dafür gebührt ihnen ein großes Dankeschön“, sagt ABT Marketingchef Harry Unflath. „Inzwischen sind alle Partner große Formel-E-Fans geworden und wir freuen uns gemeinsam auf die zweite Saison mit vielen neuen Ideen und Aktionen. Ich bin stolz darauf, dass uns alle Sponsoren treu bleiben und wir mit Volkswagen einen Partner gewinnen konnten, mit dem ABT schon lange und erfolgreich verbunden ist.“

Design: Der ABT Schaeffler FE01 wird grüner als sein Vorgänger
Rot, Gelb und Grün: Die Grundfarben des Formel-E-Renners von ABT Sportsline bleiben erhalten. Allerdings erhält die Hausfarbe von Technologiepartner Schaeffler einen größeren Anteil als im Vorjahr. Neu sind außerdem die gelben Seitenflügel und Seitenkästen. Im vorderen Bereich des Autos dominieren mit Schwarz, Rot und Gelb die Farben der deutschen Flagge, im hinteren Bereich mit Gelb und Grün die brasilianischen Farben. Oder, wie Lucas di Grassi schmunzelnd sagt: „Unser Auto hat das Gesicht einer deutschen Frau und den Hintern einer Brasilianerin.“

Team: ABT Sportsline setzt weiter auf Daniel Abt und Lucas di Grassi
Während bei vielen anderen Teams noch Fragezeichen hinter der Besetzung der Cockpits stehen, herrscht bei ABT Sportsline bereits seit zwei Monaten Klarheit: Daniel Abt und Lucas di Grassi werden auch in der Saison 2015/2016 zusammen ins Rennen gehen. Im ersten Jahr holte das deutsch-brasilianische Duo den dritten Platz in der Teamwertung und Lucas di Grassi kämpfte bis zum letzten Rennen um den Fahrertitel. „Daniel und Lucas sind schnelle und clevere Rennfahrer – das haben sie schon in ihrer ersten gemeinsamen Saison gezeigt“, sagt Hans-Jürgen Abt. „Für uns ist Kontinuität und Ruhe im Team ein wichtiger Baustein für den Erfolg. Deshalb war schnell klar, dass wir gemeinsam den nächsten Schritt machen.“

Timing: So geht es jetzt weiter
Nach den beiden letzten offiziellen Testtagen der Formel E am 24. und 25. August in Donington werden Autos und Material der Teams verladen und von Partner DHL in Richtung China auf die Reise geschickt. Es gibt dann keine weiteren Testmöglichkeiten, die Fahrer können sich lediglich im Simulator auf den Saisonauftakt vorbereiten. Am 17. Oktober heißt es dann in Peking: Start frei zur zweiten Saison der FIA Formula E.

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