Bei ABT Sportsline hat man bereits seit Langem Erfahrung mit Elektroantrieben – so beteiligte man sich 2009 mit technischem Know-how an der Entwicklung der Fahrzeuge des E-Tour-Allgäu-Projektes. Damals war es das Ziel, speziell Touristen zu umweltschonender Mobilität zu bewegen. Ladestationen in Oberstdorf, Memmingen, Bad Wörishofen, Kempten oder Immenstadt sorgen für eine gute Infrastruktur – und die ist auch für den eCaddy interessant. Zum einen lässt er sich an vielen Orten in der Region wieder „auftanken“, zum anderen konnte die Reichweite des innovativen Lieferautos auf der von E-Tour Allgäu entwickelten Rundstrecke vorab ausgiebig getestet werden.
Mehr Saft, mehr Durchhaltevermögen
88 PS leistet der eCaddy, dazu bringt er ein beachtliches Drehmoment von 300 Nm auf die Straße. Die Energie für den innovativen Antrieb liefert eine Lithium-Eisen-Zell-Batterie. Die Kemptener setzen auf diese bewährte Technik, denn „sie ist sicher, erprobt und alterungsresistent“, sagt Hans-Jürgen Abt. Im Labor wurden die Zellen ausgiebig auf Kurzschluss- und Zyklenfestigkeit getestet, also auf Anfälligkeit und ihre Leistungsentfaltung bei Dauerbelastung. 3.000 Zyklen hält die Batterie spielend durch – und das entspricht einer Fahrstrecke von fast einer halben Million Kilometern. Aber weil das Elektrofahrzeug speziell für Unternehmen gedacht ist, die im bergigen Allgäu unterwegs sind, hat ABT ihr eine im Vergleich zu anderen E-Transportern um 30 Prozent größere Batterie spendiert: 28 Kilowattstunden beträgt die Kapazität – und die reicht im Normtest für eine Strecke von 209 Kilometern. In der bergigen Realität sind es deutlich weniger, der ABT Test ergab, dass der elektrische Lieferwagen mit einer Ladung 139 Kilometer weit kommt. Wenn ihm der Saft auszugehen droht, kann er dort ans Stromnetz, wo normalerweise Staubsauger und andere Haushaltsgeräte ihren Energiebedarf decken. Der eCaddy lässt sich aber auch über die 3-phasigen 16A-CE Steckdosen der Allgäuer Ladestationen„betanken“.
Wer bremst, gewinnt Strom
Das Zauberwort heißt „Rekuperation“ und meint das Rückspeisen von Energie: Beim Betätigen der Bremsen wird eine Spannung erzeugt, die dann wieder in die Zellen der Batterie geladen wird. Deshalb verfügt der eCaddy auch nicht über einen Drehzahlmesser, sondern über ein Instrument, das anzeigt, wie viel Energie gerade aus der Batterie gezogen bzw. in sie zurückgeladen wird. Was sich so kompliziert anhört, ist im Praxisalltag ziemlich simpel: Der Paketbote hat den Tacho im Blick, weil er nicht an der Ortsausfahrt von Rettenberg geblitzt werden will – und er schaut, wie viel Energie sein Caddy noch gespeichert hat. Ansonsten kann er sich in seinem flüsterleisen Auto einfach wohlfühlen. Denn wie bei ABT üblich, ist die Technik auf Herz und Nieren geprüft und bringt sogar Motorsport-Know-how auf die Straße. Schließlich sorgen die Kemptener in der FIA-Formel-E-Meisterschaft für Furore. Der Elektroantrieb des Boliden bringt 272 PS auf die Rennstrecken in China, Mexiko, Deutschland oder den USA, die Batterie hat – wie beim „zivilen“ eCaddy – eine Kapazität von 28 kWh.
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