Dabei hatten die beiden ABT Piloten auf einer Strecke, die dem Audi R8 LMS in der Vergangenheit immer besonders gut lag, einen unerwartet schweren Stand. In Folge einer Änderung der Balance of Performance (BoP) mussten Kelvin van der Linde und Ricardo Feller in beiden Rennen vor allem in ihre Rückspiegel schauen.
Nach Platz 13 am Samstag gelang van der Linde am Sonntag trotzdem ein spektakuläres Rennen. Startplatz sechs hatte der ABT Pilot am Freitag noch vor der Änderung der BoP herausgefahren. Am Start machte van der Linde einen Platz gut. Mit guter Strategie, einem gewohnt schnellen Boxenstopp und einem Überholmanöver, bei dem er sich in einer der schnellsten Kurven auf der Außenbahn zwei Konkurrenten auf einmal schnappte, kam van der Linde auf Platz drei nach vorn. Obwohl sich in der Schlussphase fast das gesamte Starterfeld hinter ihm staute, konnte der ABT Pilot Platz drei verteidigen. Bemerkenswert: van der Linde machte zwischen den beiden DTM-Rennen einen kurzen Abstecher zum Testtag in Le Mans und kam erst zwei Stunden vor dem Start des Sonntagsrennens wieder in Zandvoort an. Entsprechend erschöpft, aber überglücklich, war er am Sonntagabend.
Für Ricardo Feller ging es in beiden Rennen rückwärts. Für den Schweizer, der im vergangenen Jahr in Zandvoort das Sonntagsrennen von der Pole-Position aus gewonnen hatte, waren die Plätze acht und elf eine große Enttäuschung von den Startplätzen vier und neun.
Martin Tomczyk (ABT Motorsport Direktor): „Nach einem für uns frustrierenden Samstag konnten wir mit Kelvin van der Linde am Sonntag Schadensbegrenzung betrieben. Sein dritter Platz war natürlich gut für die Meisterschaft. Beide Fahrer waren clever unterwegs und haben wichtige Punkte gesammelt. Sie mussten in Zandvoort defensiv fahren, was natürlich keinem Rennfahrer Spaß macht. Wir sind als Team trotz aller Diskussionen um die BoP stets fokussiert geblieben und haben die Führung in der Fahrerwertung und der Teamwertung verteidig. Das macht mich stolz auf das Team. Das Rennen am Sonntag war extrem spannend und wirklich sehenswert. An dieser Stelle auch Glückwunsch an unseren Partner Schaeffler zum Sieg mit Schubert und Marco Wittmann.“
Kelvin van der Linde (Samstag Platz 13/Sonntag Platz 3, 19 Punkte): „Das waren zwei verrückte Tage für mich. Das Rennen am Samstag lief nicht nach Plan, dafür war ich am Sonntag sehr zufrieden mit dem Podium. Wir haben gute Punkte mit nach Hause genommen und die DTM-Führung in Kempten im Allgäu behalten. Von daher bin ich sehr zufrieden. Ich glaube, wir alle können die drei Wochen Pause bis zum Norisring jetzt gut gebrauchen. Jeder im Team hat sich etwas Urlaub verdient, denn es waren vier harte Wochen mit zweimal DTM und unserem 24-Stunden-Projekt.“
Ricardo Feller (Samstag Platz 8/Sonntag Platz 11, 13 Punkte): „Für mich war es ein enttäuschendes Wochenende. Ich bin definitiv nicht happy. Die Jungs haben eine gute Arbeit gemacht, aber irgendwie sind wir auf meiner Seite der Box einfach chancenlos unterwegs gewesen. Wir müssen das analysieren und hoffen, am Norisring wieder stärker zu sein.“