Auf seiner Lieblingsstrecke im DTM-Kalender musste sich van der Linde am Samstag mit dem enttäuschenden zehnten Startplatz begnügen. Zum einen war sein Audi R8 LMS GT3 evo II auf dem Sachsenring zehn Kilogramm schwerer als im Vorjahr. Zum anderen verlor der ABT Pilot auf seiner schnellsten Runde rund drei Zehntelsekunden, als ein anderer Fahrer unmittelbar vor ihm von der Strecke abkam.
Mit einer starken ersten Runde machte van der Linde im Rennen vier Positionen gut. Anschließend fehlte jedoch der Speed, so dass der ABT Pilot in den Verteidigungsmodus schalten und sich extrem hart verteidigen musste, um wenigstens Platz acht ins Ziel zu retten.
Über Nacht durfte das Team zehn Kilogramm aus den beiden Audi R8 ausladen und wieder mit dem Vorjahresgewicht starten. Mit Startplatz zwei übertraf van der Linde seine eigenen Erwartungen. Im Rennen ging es zunächst um zwei Positionen zurück, ehe er durch Fehler von Konkurrenten wieder auf Platz zwei nach vorne kam. Der Mercedes von Luca Stolz war für van der Linde jedoch unerreichbar.
Teamkollege Ricardo Feller musste seinen Audi an beiden Tagen abstellen, am Samstag mit Bremsproblemen, am Sonntag mit einem Schaden am Fahrzeug. Damit endete für den Schweizer eine Serie von 26 DTM-Zielankünften in Folge in den Punkterängen.
Martin Tomczyk (ABT Motorsportdirektor): „Für mich war es eines der emotionalsten DTM-Wochenenden überhaupt. Man hat gesehen, wie schnell sich das Blatt in der DTM wenden kann. Am Samstag hatten wir Probleme und mussten die Meisterschaftsführung abgeben, am Sonntag haben wir uns die Führung mit Kelvin zurückgeholt. Das zeigt, wie stark wir als Team sind. Bis zum Red Bull Ring müssen wir den Fehler an Rickys Auto finden. Es wird im Titelkampf immer enger und wir brauchen zwei Fahrer, die vorne mitfahren.“
Kelvin van der Linde (Samstag Platz 8/Sonntag Platz 2, 30 Punkte): „Es war ein sehr schwieriges Wochenende. Gefühlt musste ich mich permanent verteidigen und eher nach hinten schauen als nach vorne. Unser Auto war einfach nicht schnell genug. Dass wir trotzdem gut Punkte gesammelt und die Tabellenführung zurückgeholt haben, macht mich stolz. Meine Qualifying-Runde am Sonntag war eine der besten, die ich je gefahren bin. Danke auch an das ganze Team für die tolle Arbeit. Am Red Bull Ring brauchen wir aber entweder Regen oder ein kleines Wunder.“
Ricardo Feller (Samstag Ausfall/Sonntag Ausfall, 0 Punkte): „Das war natürlich ein super enttäuschendes Wochenende. Es tut mir auch extrem leid für meine Crew, die alles gibt, um den Fehler im Auto zu finden. Aber irgendwie will sich der Fehler einfach nicht finden lassen. Das ist gerade unheimlich hart und frustrierend für uns alle.“