Wie erwartet präsentierte sich die DTM beim Saisonstart mit einer extremen Leistungsdichte. Im ersten Qualifying des Jahres lagen die schnellsten zehn Fahrer innerhalb von 269 Tausendstelsekunden. Ähnlich knapp waren die Zeitabstände am Sonntag. Auffällig: Die neuen GT3-Sportwagen von Ferrari, Lamborghini und Porsche hatten in Oschersleben einen deutlichen Vorteil und machten die Podestplätze in beiden Rennen unter sich aus.
Trotzdem verpasste Ricardo Feller am Samstag als Vierter nach einem spektakulären Rennen das Podium nur ganz knapp. Der Schweizer kämpfte sich von Startplatz fünf zeitweise bis auf Rang drei nach vorn, verlor durch einen späten Boxenstopp jedoch mehrere Positionen. Auf einer Rennstrecke, auf der das Überholen als extrem schwierig gilt, kämpfte sich der ABT Pilot wieder nach vorne und überholte kurz vor Rennende nach einem spektakulären Duell auch seinen letztjährigen Teamkollegen und dreimaligen DTM-Champion René Rast.
Ricardo Feller: „Grundsätzlich ein gutes Wochenende“
Am Sonntag stürmte Ricardo Feller auch dank eines perfekt getimten Boxenstopps von Startposition 14 bis auf Platz sieben nach vorn und war damit erneut der beste Audi-Pilot. Nach den ersten beiden DTM-Rennen der Saison liegt Feller auf Rang fünf der Fahrerwertung. „Es war grundsätzlich ein gutes Wochenende“, sagte der ABT Pilot. „Wir haben gute Punkte für die Meisterschaft gesammelt und im Team gut gearbeitet. Wenn wir so weitermachen, sollte es bei den nächsten Rennen noch ein bisschen besser werden.“
Kelvin van der Linde: „Noch Luft nach oben“
Kelvin van der Linde erlebte in Oschersleben zwei frustrierende Qualifying-Sessions, in denen er immer wieder auf langsamere Fahrzeuge auflief – am Sonntag gleich viermal. So fand er sich auf den für ihn enttäuschenden Startpositionen 10 und 14 wieder. Am Samstag kämpfte sich der Südafrikaner im Rennen auf Platz sechs nach vorn. Am Sonntag war er nach harten Zweikämpfen ebenfalls auf Punktekurs, ehe er seinen ABT Audi R8 LMS GT3 evo II mit einer defekten Antriebswelle abstellen musste. „Wir haben zehn wichtige Punkte gesammelt, aber noch Luft nach oben und noch etwas Arbeit vor uns, um weiter nach vorn zu kommen – vor allem im Qualifying. Wenn du hinten stehst, ist es extrem schwer.“
Martin Tomczyk: „Mit dem Resultat am Samstag zufrieden“
Auch ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk zog nach dem Saisonstart eine grundsätzlich positive Bilanz: „Als Team können wir zumindest mit dem Resultat am Samstag recht zufrieden sein. Dass Kelvin am Sonntag mit einem technischen Defekt ausgefallen ist, war natürlich ärgerlich, denn sonst hätten wir beide Autos an beiden Tagen in die Punkte gebracht. Für mich haben beide Fahrer eine überzeugende Leistung gezeigt. Auch das Team hat gut gearbeitet, auch wenn es noch Themen gibt, die wir intern verbessern müssen. Es war hier für alle vieles neu: der ADAC als Promoter, einige Regeln, Konkurrenten, Autos und Fahrer. Jeder im Team ist nach einigen sehr harten Tagen froh, dass der Saisonauftakt geschafft ist. Danke an alle für den Einsatz! Nun atmen wir einmal kurz durch und machen uns dann an die Hausaufgaben für Zandvoort.“