„Auf einem guten Weg, aber noch Arbeit vor uns“

Vom ersten Renneinsatz auf der Nordschleife ging es für das Bentley Team ABT direkt zu den offiziellen Testtagen des ADAC GT Masters in der Motorsport Arena Oschersleben.

Vom ersten Renneinsatz auf der Nordschleife ging es für das Bentley Team ABT direkt zu den offiziellen Testtagen des ADAC GT Masters in der Motorsport Arena Oschersleben. Anstrengende Zeiten für den Rennstall aus dem Allgäu – die aber Lust auf mehr machen, wie Teamchef Christian Abt im Interview verrät.

Im Gegensatz zum ADAC GT Masters ist das Bentley Team ABT auf der Nordschleife schon das erste Rennen gefahren. Ihr Fazit?
Sehr positiv. Wir sind mit beiden Autos in die Top 10 gefahren und haben die zweitschnellste Rennrunde markiert. Im Qualifying sind wir Zweite geworden. Wir sind also auf einem guten Weg für das 24-Stunden-Rennen, haben aber auch noch Arbeit vor uns. 

Wie ist der Bentley bei den Fans angekommen?
Sehr, sehr gut. Man muss aber auch sagen, der Continental GT3 ist im Feld mit den vielen flachen Mittelmotor-Boliden eine markante Erscheinung. Wirklich imposant. Das Erstaunliche: So gewaltig das Auto auch aussehen mag, es ist ohne Abstriche ein Top-GT3-Rennwagen. Das haben unsere Zeiten auf der Nordschleife belegt.

Wie weit sind Sie mit der Planung des Fahrerkaders für das 24-Stunden-Rennen? 
Die sieben Piloten vom Saisonauftakt (Chris Brück/Crister Jöns/Steven Kane und Fabian Hamprecht/Marco Holzer/Christian Menzel/Guy Smith) haben einen super Job gemacht. Ich bin also recht entspannt, was das angeht. Ich denke, wir werden den endgültigen Kader bald bekannt geben können.

Wie aufschlussreich waren die Testtage des ADAC GT Masters in Bezug auf das zu erwartende Kräfteverhältnis in dieser Saison?
Die 15 Schnellsten lagen in den einzelnen Sessions oft innerhalb von einer Sekunde. Das deutet darauf hin, dass das ADAC GT Masters in dieser Saison eine ganz enge Kiste wird. Das wirkliche Kräfteverhältnis wird man aber erst nach zwei oder drei Rennwochenenden kennen. Klar schielt man beim Test immer mal auf den Zeitenmonitor, aber viel wichtiger ist es, das vorgenommene Programm abzuarbeiten. Das gilt natürlich insbesondere, wenn man wie wir mit komplett anderen Autos an den Start geht als in den Jahren zuvor. Aber wir haben alles abarbeiten können, was wir uns vorgenommen hatten und sind viele wertvolle Kilometer gefahren. Geholfen hat auch, dass wir mit Guy Smith einen Fahrer im Masters-Aufgebot haben, der den Bentley Continental GT aus dem Effeff kennt.

Welche Gegner schätzen Sie im ADAC GT Masters am stärksten ein?
Alleine die Quantität des Feldes mit über 30 Autos ist beeindruckend. Das heißt, dass wir schon im Qualifying performen müssen. Wenn man einen Fehler macht und von hinten starten muss, wird es schwer, sich durch die Masse der Fahrzeuge wieder nach vorn zu kämpfen. Qualitativ hat das Starterfeld sicher ein mindestens ähnlich hohes Niveau wie in den Vorjahren. Besonders stark schätze ich die beiden Audi-Paarungen Connor De Phillippi/Christopher Mies sowie Florian Stoll/Laurens Vanthoor ein.

Das Bentley Team ABT ist 2016 die einzige Mannschaften im ADAC GT Masters, die permanent drei Autos an den Start bringen wird. Ist das ein Vorteil?
Zunächst einmal ist es viel Arbeit. Aber wir haben sehr gute Leute im Team, die das stemmen. Das haben wir in den letzten Jahren bewiesen. Bei den Rennwochenenden hilft es natürlich, drei Eisen im Feuer zu haben. Zum einen, um Daten für die Abstimmungsarbeit zu sammeln, aber auch, um etwaige Ausfälle in den Rennen besser kompensieren zu können. Das ist gerade im Kampf um den Teamtitel wichtig. 

Der Teamtitel ist aber nicht der einzige, den Sie im Visier haben ...
Mit Daniel Abt/Christer Jöns und Fabian Hamprecht/Guy Smith haben wir zwei Paarungen, mit denen wir um Gesamtsiege und den Fahrertitel mitkämpfen wollen. Andreas Weishaupt will an der Seite von Jordan Pepper seinen Titel in der Gentlemen-Wertung verteidigen, die in diesem Jahr Trophy heißt. Außerdem haben wir mit Fabian Hamprecht und Jordan Pepper zwei Young Guns, die um den neuen Juniorentitel mitfahren. Als Teamchef kann man wirklich froh sein, solche Fahrer in der Mannschaft zu haben.