Die größte Schrecksekunde des Wochenendes erlebten die Zuschauer im Qualifying am Samstagmorgen: Mattias Ekström hatte das Rennauto gerade nach einer schnellen Runde an Claudia Hürtgen übergeben. Die Deutsche war auf dem Weg zu einer Top-Zeit, als auf einer schnellen Passage des rund acht Kilometer langen Kurs ein technischer Defekt im vorderen Bereich des Einheitsautos auftrat. Der Rennwagen überschlug sich mehrmals und blieb schließlich auf der Seite liegen. „In diesem Moment kommt einem als Rennfahrerin jede Sekunde wie eine ganze Stunde vor. Ich habe gespürt, dass etwas im Auto gebrochen ist, und war ab dem Moment nur noch Passagier“, sagte Claudia Hürtgen.
Während die Pilotin unverletzt ausstieg, bescherte der Unfall den Mechanikern eine lange Nachtschicht: 24 Stunden, nur unterbrochen von einer Dusche und einer knappen Stunde Schlaf, dauerte es, bis der e-CUPRA ABT XE1 Sonntagvormittag wieder aufgebaut war und aus dem Zelt fuhr. Doch das nächste Drama wartete schon: Im sogenannten Shootout-Rennen um wichtige Punkte wurde Claudia Hürtgen in Führung liegend von einem Konkurrenten getroffen und musste den Lauf vorzeitig beenden. „Ich glaube, jeder hat deutlich gesehen, dass dieses Manöver unserer Konkurrenz Unsinn war“, sagte Mattias Ekström, der als Startfahrer zunächst einen deutlichen Vorsprung herausgefahren hatte.
Am Ende des lang erwarteten Auftakts in das Abenteuer Extreme E bleiben dem Team ABT CUPRA XE jetzt 13 Meisterschaftspunkte – und jede Menge Erfahrungen. „Die Serie ist noch wie ein Start-up, das sich erst entwickeln muss“, sagt Mattias Ekström. „Der Anfang war vielversprechend, und jetzt müssen wir als Team und als Serie die nächsten Schritte machen. Sobald wir zu Hause sind, stehen die ersten Nachbesprechungen an, damit wir im Senegal unsere wahre Stärke zeigen können. Unsere Ziele waren, sind und bleiben: Siege.“
Das nächste Event im Kalender von Extreme E ist für den 29. und 30. Mai im Senegal geplant. Danach folgen bis Dezember drei weitere Rennen in Grönland, Brasilien und Argentinien.