Starker Auftritt von Youngster Daniel Abt – ausnahmsweise nicht auf der Rennstrecke, sondern am Simulator in Las Vegas: Der Deutsche zeigte beim ersten virtuellen Rennen der Formel-E-Geschichte vom 17. Startplatz eine beeindruckende Aufholjagd und eroberte den mit 25.000 Dollar dotierten neunten Platz. Abts Teamkollegen Lucas di Grassi und Patrik Holzmann, der sich als Fan für das Rennen qualifiziert hatte, gingen leer aus.
Spektakuläres Racing, begeisterte Messebesucher und eine einmalige Stimmung in den Hallen der CES (Consumer Electronic Show): Die Formel E hat mit der Premiere eines virtuellen Rennens viel Eindruck gemacht. Zum ersten Mal traten die Piloten der Elektro-Rennserie nicht auf der Strecke, sondern am Simulator gegeneinander an und trafen dabei auch auf zehn Fans, die sich zuvor online für die Teilnahme qualifiziert hatten. Das Vegas eRace wurde auf Großbildwänden und live im Internet übertragen.
Während die Simulator-Experten aus ganz Europa erwartungsgemäß den Sieg unter sich ausmachten, verlassen Daniel Abt und Lucas di Grassi Las Vegas mit vielen Erfahrungen und einem Achtungserfolg: Daniel Abt belegte im 30 Mann starken Feld den neunten Platz und war damit immerhin viertbester Rennprofi. „Nach dem ersten freien Training habe ich ein bisschen Angst gehabt, dass ich mich ganz weit hinten wiederfinde“, gesteht Abt. „Umso glücklicher bin ich mit dem Platz in den Top Ten – nach dem Start von ganz hinten fühlt sich das wie ein Platz auf dem Podium an.“
Für Teamkollege Lucas di Grassi war das Vegas eRace vorbei, bevor es überhaupt begonnen hatte: Der Simulator des Vizechampions streikte, so dass der Brasilianer den Showdown zusammen mit den Zuschauern verfolgen musste. „Wirklich schade. Aber es war eine absolute Weltpremiere, bei der man nun einmal mit kleinen Kinderkrankheiten rechnen muss“, sagt di Grassi. „Natürlich ärgerlich, dass es mich getroffen hat. Aber trotzdem haben wir ein tolles Event erlebt und großartige Werbung für die Formel E bei einer ganz neuen Zielgruppe gemacht.“
Patrik Holzmann, der als Fan zum Team gestoßen war, trumpfte im Zeittraining mit einem starken siebten Platz auf, musste das Rennen aber schon in der ersten Runde nach einem kurzen Kontakt mit der Mauer beenden. „Trotzdem waren die Tage hier in Las Vegas, mit der Formel E und dem Team ein tolles Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.“
Im „echten“ Leben der Formel E wird es in sechs Wochen wieder ernst: Am 18. Februar trägt die Serie ihr drittes Saisonrennen in Buenos Aires (Argentinien) aus – dann wieder mit Rennauto und Asphalt. Nach den ersten beiden Läufen in Hongkong und Marrakesch liegt Lucas di Grassi auf dem zweiten Gesamtrang. Insgesamt trägt die Formel E zwölf Rennen aus und gastiert dazu noch in Mexico-Stadt, Monaco, Paris, Berlin, Brüssel, New York und Montreal.