Zum ersten Mal startet die Formel E auf dem afrikanischen Kontinent: Am Samstag (12. November) trägt die Elektro-Rennserie ihren zweiten Saisonlauf in Marrakesch aus. Perfekte Kombination: Während das Team ABT Schaeffler Audi Sport mit seinen Piloten Daniel Abt und Lucas di Grassi um Pokale fährt, treffen sich nebenan Staatsoberhäupter aus aller Welt zur UN-Klimakonferenz „COP22“.
Von Startplatz 19 aufs Podium, Dramatik bis zur letzten Runde, kleine Tragödien und Triumphe innerhalb weniger Stunden: Der Saisonauftakt der Formel E vor gut vier Wochen in Hongkong war nichts für schwache Nerven. Und endete mit einer Champagner-Party von Lucas di Grassi auf dem Podium. Jetzt geht es in die nächste Runde: Schauplatz am Samstag in Marrakesch ist der mit 2,971 Kilometern längste Kurs der Saison.
„Ich freue mich auf Marrakesch und kann versprechen, dass wir wieder angreifen werden“, sagt Lucas di Grassi. Sein Durchmarsch von Startplatz 19 auf den zweiten Rang in Hongkong war die größte Aufholjagd in der noch jungen Geschichte der Formel E. „Gut zu wissen, dass wir mit optimalem Energiemanagement und einer perfekten Strategie des Teams auch schwierige Situationen noch drehen können.“ Für den zweiten Auftritt der Serie fühlt er sich gut vorbereitet: „Mein Team und unsere Partner ruhen sich niemals aus. Sie arbeiten auch zwischen den Rennen unermüdlich und verbessern immer wieder noch so kleine Details, die entscheiden können.“
Teamkollege Daniel Abt reist ebenfalls optimistisch auf den afrikanischen Kontinent. „Es ist mein erstes Rennen in Afrika und wie immer bin ich schon gespannt auf die Umgebung und die Atmosphäre.“ Während viele Konkurrenten in Hongkong in einem chaotischen Zeittraining strauchelten, behielt der mit 23 Jahren zweitjüngste Fahrer im Feld die Nerven und qualifizierte sich für die vierte Startreihe. Eine unverschuldete Kollision verhinderte ein Top-Ergebnis. „Aber wir wissen, dass wir das Zeug haben, um ganz vorn mitzufahren. Das ist für Marrakesch mein Ziel: ein nächstes gutes Qualifying und dann ein sauberes Rennen ohne Zwischenfälle.“
Die Formel E ist offizielles Partnerevent der UN-Klimakonferenz „COP22“, die zeitgleich in Marrakesch stattfindet. Teilnehmer sollen unter anderem US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel sein. „Ein Rennen im Rahmen dieser Veranstaltung ist ein weiterer Meilenstein für die Formel E“, sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. „Die ganze Welt blickt in diesen Tagen auf Marrakesch – das ist für uns noch eine zusätzliche Motivation, die Serie und unser Team mit einem guten Ergebnis zu präsentieren.“
Wie immer werden in der Formel E Training, Qualifying und Rennen innerhalb weniger Stunden ausgetragen. Start ist um 16 Uhr Ortszeit (17 Uhr deutscher Zeit). Das Rennen auf dem Circuit International Automobile Moulay El Hassan, der auch von der Tourenwagen-WM genutzt wird, führt über 33 Runden und wird live auf Eurosport übertragen.