Nach mehreren Safety-Car-Phasen war das Samstagsrennen am Ende für die meisten Fahrer im Feld eine Runde zu lang. Für sie ging es nur noch darum, die zur Verfügung stehende Restmenge an Energie zu verwalten und sich ins Ziel zu retten. René Rast und Lucas di Grassi kamen in der letzten Runde durch gutes Energie-Management noch auf die Plätzefünf und zehn nach vorn, obwohl beide gleich zu Beginn des Rennens ans Ende des Feldes zurückgefallen waren – Rast durch einen Abstecher ins Kiesbett, di Grassi durch eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe. An seinem Audi e-tron FE07 musste nach dem unverschuldeten Unfall in Rom vor zwei Wochen das Getriebe gewechselt werden.
„Die Formel E ist nie langweilig, aber das heutige Rennen geht ganz sicher in die Geschichte ein“, sagt Teamchef Allan McNish. „Erstens ist Valencia keine typische Formel-E-Rennstrecke. Zweitens waren die Bedingungen durch den Regen extrem schwierig. Die Folge waren mehrere Safety-Car-Phasen und eine permanente Reduktion der zur Verfügung stehenden Energie durch die Race Control. Wir wussten, dass es eng werden würde, aber nicht so eng. Am Ende brauchte man clevere Ingenieure und auch ein Quäntchen Glück. Das hatten wir heute. Nach dem Pech, das wir zuletzt in Rom hatten, nehmen wir diese Punkte gerne.“
Beim Sonntagsrennen kostete ein Werbebanner René Rast vom Team Audi Sport ABT Schaeffler beim sechsten Lauf der Formel-E-Weltmeisterschaft in Valencia (Spanien) ein mögliches Podiumsresultat.
Der dreimalige DTM-Champion zeigte von Startplatz 14 eine eindrucksvolle Aufholjagd, die ihn bis auf den dritten Platz nach vorn brachte. „Das Podium wäre heute definitiv drin gewesen“, sagte der Deutsche nach dem spannenden Rennen. „Doch dann hat André Lotterer direkt vor mir einen Werbebanner aufgewirbelt, der an meinem Auto hängenblieb. Ab diesem Moment ging nichts mehr. Das war extrem ärgerlich.“
Rast verlor in der Schlussphase drei Positionen, sammelte als Sechster aber wichtige WM-Punkte. Der Deutsche verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Rang sechs und hat vor dem nächsten Lauf in Monaco am 8. Mai nur 18 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze.
Lucas di Grassi musste sich nach einem Fehler im Qualifying mit Startplatz 22 begnügen. Der Brasilianer machte im Rennen zwölf Positionen gut, überquerte die Ziellinie als Zehnter und unterstrich damit ebenfalls die Leistungsfähigkeit des Audi e-tron FE07.
„René und Lucas sind beide starke Rennen gefahren“, sagte Teamchef Allan McNish. „Wir haben auch heute wieder gesehen, wie stark unser Auto ist – beide Fahrer haben sich in die Punkteränge nach vorn gekämpft.“