Wechselhaftes Wetter sorgte beim Jubiläumsrennen der Elektrorennserie für extrem schwierige Bedingungen. Beide freien Trainingssitzungen und das Qualifying fanden bei Regen statt. Beim Start des Rennens war die Strecke noch feucht, trocknete dann aber immer weiter ab. Insgesamt drei Mal kam das Safety-Car zum Einsatz, kurz nach dem Start musste das Rennen sogar mit der Roten Flagge unterbrochen werden.
Lucas di Grassi bewies einmal mehr Nervenstärke und glänzte bereits im Qualifying mit einer starken Leistung. Als einziger Fahrer der ersten Qualifying-Gruppe schaffte er bei schlechtesten Bedingungen mit viel Aquaplaning den Sprung in die Super Pole der besten sechs. Von Startplatz fünf ins Rennen gegangen, verlor di Grassi zunächst zwei Positionen, kam dank einer souveränen Fahrt aber noch auf Rang zwei nach vorn. Damit verbesserte er sich in der Fahrerwertung auf Gesamtrang drei.
„Heute mussten wir mit Köpfchen fahren“, sagte der Brasilianer. „Bei solchen Bedingungen kann man nur mit Gewalt überholen und riskiert dabei einen Ausfall oder eine Strafe. Ich habe Ruhe bewahrt und wurde dafür belohnt. Das ist mein 29. Podium in der Formel E. Aber nicht nur darauf bin ich sehr stolz. Es ist einfach fantastisch, wie sich diese Rennserie entwickelt hat. Für mich gibt es derzeit keine bessere.“
Auch Teamkollege Daniel Abt zeigte eine starke Leistung. Der Deutsche hatte in der dritten Qualifying-Gruppe mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Von Startplatz zwölf verbesserte er sich in der Startrunde um zwei Positionen und kam anschließend Platz um Platz nach vorn. „Der Anfang war total verrückt“, sagte Abt. „Es ging drunter und drüber. Es war wichtig, sich aus dem ganzen Wahnsinn herauszuhalten. Am Ende haben wir acht Plätze gutgemacht. Ich bin sehr glücklich, denn wir haben auch als Team eine starke Leistung gezeigt und wertvolle Punkte gesammelt.“
In der Teamwertung liegt Audi Sport ABT Schaeffler nach fünf von 13 Läufen nun auf Position zwei. „Nach diesem Rennen sind wir in der Meisterschaft in einer wesentlich besseren Position als vorher, da einige unserer wichtigsten Gegner heute keine Punkte geholt haben“, sagte Teamchef Allan McNish. „Die Straßen von Hongkong sorgen jedes Mal für reichlich Aufregung. Es war ein total verrücktes Rennen, in dem es für uns immer weiter nach vorn ging. Lucas hat schon im Qualifying eine außergewöhnliche Leistung gezeigt und Daniel im Rennen eine tolle Aufholjagd. Es gibt also einige Gründe zu feiern.“
Das sechste Saisonrennen der Formel E steht bereits in zwei Wochen auf dem Programm. Am 23. März gastiert die Elektro-Rennserie erstmals in Sanya auf der chinesischen Hainan-Insel.