Magerkost für Bentley Team ABT in der Lausitz

Vor der tollen Kulisse des Motorsportfestivals auf dem Lausitzring zeigte das Bentley Team ABT in beiden Rennen des ADAC GT Masters eine starke kämpferische Leistung, die allerdings weitgehend unbelohnt blieb.

Vor der tollen Kulisse des Motorsportfestivals auf dem Lausitzring zeigte das Bentley Team ABT in beiden Rennen des ADAC GT Masters eine starke kämpferische Leistung, die allerdings weitgehend unbelohnt blieb.

Bestes Sommerwetter, mit 67.000 Zuschauern gut besetzte Tribünen und ein mit der Saisonbestmarke von 34 Supersportwagen aufwartendes Starterfeld: die Zutaten für das ADAC GT Masters-Doppelpack beim gemeinsamen Motorsportfestival mit der DTM auf dem Lausitzring waren vielversprechend. Beim Bentley Team ABT hinterließ das Wochenende allerdings einen faden Nachgeschmack.

„Nach durchwachsenen Qualifyings waren alle drei Bentley in den beiden Rennen schnell unterwegs. Doch das Glück war diesmal nicht unbedingt auf unserer Seite“, bilanzierte Teamchef Christian Abt. „Am Ende mussten wir uns mit dem zweiten Platz von Andreas Weishaupt in der Trophy-Wertung des Samstagsrennens zufriedengeben. Die Rennperformance der Autos lässt uns aber optimistisch auf die nächsten Läufe blicken. Alleine der postgelbe Continental GT3 hat in beiden Rennen zusammengenommen fast 30 Plätze gutgemacht. Das lässt erahnen, was unter besseren Vorzeichen möglich gewesen wäre.“

Bereits am Samstag war der erstmals die Farben des neuen Teampartners Deutsche Post tragende Bentley Continental GT3 mit der Startnummer 7 einer der Hauptdarsteller auf dem Lausitzring. Startfahrer Christer Jöns verbesserte sich vom zehnten Platz in die Top 5. Doch nach dem Fahrerwechsel kam das Aus. In einem Tür-an-Tür-Duell wurde das linke Vorderrad beschädigt. Der Bentley ließ sich nicht mehr lenken, Daniel Abt wurde zum Passagier degradiert und rodelte ins Kiesbett. Am Sonntag blies Daniel Abt als Startfahrer von Position 30 kommend zur Aufholjagd und übergab das Auto auf Platz 15 liegend an Christer Jöns, der weitere Gegner hinter sich lies. Bereits in den Top Ten fahrend wurde der Bentley jedoch in der Schlussphase von einem Gegner umgedreht – statt wohlverdienter Punkte musste sich das Team so mit Platz 14 begnügen. „Dass man so kurz vor dem Ziel um den Lohn für seine harte Arbeit gebracht wird, ist bitter“, ärgerte sich Christer Jöns. „Klar ist die Gangart im Masters manchmal hart und Anklopfen gehört zum guten Ton, aber den Gegner umzudrehen, das ist nicht part of the game. Unser Team hätte sich die Punkte nach den anstrengenden Tagen wirklich verdient gehabt. Aber letztlich lassen wir uns auch davon nicht unterkriegen und nehmen die Erkenntnis aus der Lausitz mit, dass wir das Zeug haben, an der Spitze mitzufighten.“

Pech hatte auch die Paarung Fabian Hamprecht und Guy Smith. Hamprecht war am Samstag von Platz 26 gestartet und machte bis zur Phase der Boxenstopps neun Positionen gut. Die anschließende Aufholjagd von Guy Smith in Richtung Punkteränge wurde von einem Rempler gestoppt, der einen Plattfuß und einen Turboladerdefekt zur Folge hatte. Immerhin gelang es dem ehemaligen Le-Mans-Sieger noch, das waidwunde Auto nach einem zusätzlichen Stopp auf Platz 20 ins Ziel zu retten. Am Sonntag musste der Brite jedoch vorzeitig die Segel streichen. Während einer turbulenten Startphase verbesserte er sich zunächst um sieben Positionen auf Rang neun, dann wurde sein Bentley aber im Getümmel von einem gegnerischen Auto erwischt und musste die Box ansteuern – das Aus.

Für das einzige Happy End des Wochenendes sorgten Andreas Weishaupt und Jordan Pepper im Samstagsrennen. Trophy-Pilot Weishaupt behauptete sich nach einem guten Start im Kreis seiner direkten Gegner und übergab den Bentley an Youngster Jordan Pepper. Der Südafrikaner schob die Startnummer 9 bis auf den 17. Platz nach vorn, der gleichbedeutend mit dem zweiten Rang in der Trophy-Wertung für Weishaupt war. Auch am Sonntag erfüllte Pepper seine Mission, diesmal als Startfahrer. Von Rang 17 kommend übergab er das Cockpit auf einem Top-10-Platz liegend an seinen Nachfolger. Doch Andreas Weishaupt konnte daraus kein Kapital schlagen: Ein Gegner drehte ihn um, ein zweiter torpedierte den Continental GT3, was einen Aufhängungsbruch und das Aus zur Folge hatte.

Das ADAC GT Masters verabschiedet sich nach dem Motorsportfestival in eine Sommerpause und meldet sich am Wochenende 22. bis 24. Juli mit den Läufen sieben und acht auf dem Red Bull Ring in Österreich zurück. „Wir werden die freie Zeit nach den anstrengenden Wochen mit dem erfolgreichen 24-Stunden-Rennen dazu nutzen, etwas Energie zu tanken. Dann werden wir daran arbeiten, noch stärker aus der Pause zurückzukommen“, so ein kämpferischer Christian Abt.