Nico Müller vom Audi Sport Team Abt Sportsline weiterhin mit Chancen auf den Titelgewinn

Krimi in der DTM: Nach seinem vierten Sieg in Folge hat René Rast vom Audi Sport Team Rosberg innerhalb von neun Tagen aus 47 Punkten Rückstand 19 Punkte Vorsprung gemacht und damit die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Doch Nico Müller wahrte mit seinem 2. Platz am Sonntag seine Chancen auf den Titelgewinn.

 

Samstag: Am vergangenen Wochenende hatte Frijns wertvolle Punkte durch einen Unfall in der Boxenausfahrt verloren. Weil sein Auto anschließend Feuer fing, musste das Audi Sport Team Abt Sportsline den Audi RS 5 DTM vor Ort komplett neu aufbauen. „Die Jungs haben einen super Job gemacht“, sagte Frijns. „Ich war im Rennen zeitweise schneller als René, aber die Umstände waren heute gegen uns. Nach dem Safety-Car-Restart wollte ich (Ferdinand) Habsburg überholen, René hat aber geschickt dafür gesorgt, dass ich hinter Habsburg bleibe. Nach meinem Boxenstopp habe ich René attackiert, aber er hatte selbst Push-to-Pass und DRS, weil noch zwei andere Autos vor uns lagen, und konnte so meine Angriffe abwehren.“

Teamkollege Nico Müller musste im Titelkampf einen weiteren Rückschlag einstecken. Der Schweizer kam im Qualifying nicht über Startplatz acht hinaus. Im Startgetümmel wurde der bisherige Tabellenführer abgedrängt und bis auf den vorletzten Platz durchgereicht. Nach einem frühen Boxenstopp fuhr Müller noch auf Rang sechs nach vorn, trotzdem verlor er die Tabellenspitze an René Rast. „Es ist unglaublich, dass man in kurzer Zeit so viel haben kann, was gegen einen läuft“, sagte Müller. „Heute war wieder so ein Tag. Das Qualifying ist schon nicht gut gelaufen. Und weil das noch nicht gereicht hat, wurde ich in Kurve zwei erst einmal schön weggekegelt und war am Ende des Feldes. Danach war es die richtige Entscheidung, früh reinzukommen. So konnte ich einige Plätze gutmachen. Nur an Fabio (Scherer) bin ich nicht vorbeigekommen.“

Im turbulenten Sonntagsrennen, in dem nur zehn Autos ins Ziel kamen, gelang es Rast jedes Mal, Angriffe seines schärfsten Titelrivalen Nico Müller abzuwehren. Auch einen Undercut von Müller, der eine Runde vor Rast an die Box kam, konterte Rast erfolgreich. Nach seinem Boxenstopp blieb Rast nicht nur vor dem Schweizer, er kam auch noch vor Ferdinand Habsburg auf die Strecke zurück, der das Rennen bis dahin angeführt hatte.

Nico Müller wahrte jedoch mit Platz zwei seine Chance auf den Titelgewinn. Von Startplatz fünf schob sich der Schweizer am Start gleich auf Platz drei nach vorn. Nach seinem Boxenstopp konnte er im Gegensatz zu Rast allerdings nicht frei fahren. „Besonders frustrierend war, dass sich Jamie (Green) auf kalten Reifen so massiv gewehrt hat, das war unnötig“, sagte Müller. „Für das Finale in Hockenheim heißt es nun ‚all-in!‘. Das ist eine Strecke, an die ich sehr gute Erinnerungen habe. Ich habe dort meine erste Pole-Position in der DTM geholt und im vergangenen Jahr das letzte Rennen gewonnen. Ich wüsste nicht, warum wir René dort nicht das Leben schwermachen sollten.“

Mit 41 Punkten Rückstand nur noch Außenseiterchancen auf den Titel hat Müllers Teamkollege Robin Frijns. Der Niederländer wurde unverschuldet durch eine Kollision zwischen BMW-Pilot Jonathan Aberdein und Fabio Scherer aus dem Rennen gerissen. „Ich hatte Fabio kurz zuvor überholt und gar nicht mitbekommen, was hinter mir passiert“, sagte Frijns. „Auf einmal verspürte ich einen harten Schlag, und das Rennen war vorbei. Das ist sehr enttäuschend.“

„Ich habe heute gemischte Gefühle“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Natürlich freuen wir uns über den Doppelsieg durch René und Nico – erneut ein fantastisches Ergebnis für Audi. Aber es tut mir sehr leid für Ferdinand Habsburg und Robin Frijns. Habsburg hat im Qualifying eine fantastische Leistung gezeigt, für die er im Rennen leider nicht belohnt wurde. Auch Robin hätte ein gutes Ergebnis holen können, wäre er nicht unverschuldet aus dem Rennen gerissen worden.“